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Trends & Technologie | 3. Juli 2017

Bitcoin in Zahlen, Daten und Fakten

Gastbeitrag von Gerrit Pecksen*

Im ersten Teil der Serie haben wir die Kryptowährung Bitcoin erklärt. Heute geht es um ein Zahlen, Daten, Fakten aus dem Bitcoin-Universum

Finden verlässlicher Informationen zu Bitcoins schwierig

Um ein Gefühl dafür zu bekommen, welche Bedeutung Bitcoins seit ihrer Entstehung bis heute erlangt haben, wollen wir im Folgenden einige Grundinformationen vorstellen. Schon bei der Beschaffung dieser Informationen lässt sich ein grundlegender Unterschied zu herkömmlichen Währungen feststellen: Da man nicht einfach auf Daten einer Zentralbank zurückgreifen kann, muss man sich die Informationen von verschiedenen Webseiten, die häufig von Privatpersonen betrieben werden, mühsam zusammensuchen. Schon die passenden Webseiten zu finden, gestaltet sich einigermaßen schwierig. Zwar geben anerkannte Blogs und Foren oft gute Hinweise auf vertrauenswürdige Quellen, eine gewisse Intransparenz bleibt jedoch.

Nutzerzahlen: 14 Millionen Wallets…Tendenz steigend

Genau festzustellen, wie viele Bitcoin-Nutzer es gibt, ist nicht möglich. Allerdings gibt es einige Näherungswerte, die in etwa die Größenordnung erahnen lassen, z.B. die Anzahl an Bitcoin-Adressen mit einem positiven Saldo sowie die Anzahl der Bitcoin-Wallets. Bitcoin-Adressen mit positivem Saldo gibt es zurzeit ca. 17,8 Millionen, die Anzahl der Wallets beträgt rund 14 Millionen. Schwierig macht es nun die Tatsache, dass ein Benutzer beliebig viele Adressen haben kann, gleichzeitig aber auch theoretisch eine Adresse mehrere Benutzer haben kann. Eher wahrscheinlich ist, dass die meisten Benutzer mehrere Adressen (und auch Wallets) haben. Ungefähr kann man daher davon ausgehen, dass sich die Zahl der Bitcoin-Nutzer im einstelligen Millionenbereich bewegt. Die Tendenz ist allerdings eindeutig steigend, noch vor einem Jahr betrug die Zahl der Wallets nur knapp 7 Millionen, vor zwei Jahren sogar nur knapp über 3 Millionen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Großteil der Nutzer besitzt nur wenig Geld in Bitcoins

Interessant ist auch die Verteilung von Bitcoins. Die folgende Tabelle zeigt, dass es in etwa 530.000 Adressen mit mehr als einem Bitcoin gibt, knapp 1.600 Adressen weisen mehr als 1.000 Bitcoins auf und nur drei Adressen haben mehr als 100.000 Bitcoins (zusammen 348.832 BTC). Auch wenn man wieder keine direkte Beziehung zwischen der Anzahl der Adressen und der Zahl der Nutzer herstellen kann, zeigt die Auswertung doch, dass eine Großzahl der Bitcoin-Benutzer nur wenig Geld in Bitcoins besitzen. Darüber hinaus zeigt sich, dass Bitcoins sehr ungleich verteilt sind.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Geldmenge und Marktkapitalisierung

Die Zahl der Bitcoins im Umlauf beträgt zurzeit rund 16,4 Millionen. Neue Bitcoins können ausschließlich durch das bereits zuvor beschriebene Mining erschaffen werden. Bitcoins sind dabei so programmiert, dass ihre maximale Anzahl 21 Millionen nicht übersteigen kann. Dies ergibt sich daraus, dass sich die Vergütung der Miner jeweils alle 210.000 Blöcke halbiert. Rechnet man mit den von Satoshi Nakamoto veranschlagten zehn Minuten pro Block, so entspricht dies einer Halbierung der Vergütung der Miner alle vier Jahre. Durch die Halbierung verläuft die Entwicklung der Geldmenge nicht linear, sondern der Anstieg verlangsamt sich sukzessive. Man rechnet damit, dass in etwa im Jahr 2140 alle 21 Millionen erschaffen sein werden. In fünf Jahren werden allerdings schon über 90% der gesamten Menge im Umlauf sein. Wenn alle Bitcoins erschaffen sind, soll das Anreizsystem ausschließlich über Transaktionsgebühren laufen.

Trotz der schnell ansteigenden Marktkapitalisierung sinkt der Marktanteil von Bitcoins

Aktuell beträgt die Marktkapitalisierung von Bitcoins rund 45 Milliarden USD, womit Bitcoin die Digitalwährung mit der höchsten Marktkapitalisierung ist. Ihre relative Bedeutung ist allerdings in letzter Zeit stark abnehmend. Nachdem sich der Marktanteil von Bitcoins in den vergangenen Jahren einigermaßen stabil zwischen 80-90% bewegt hatte, ist er zuletzt deutlich geschrumpft und liegt aktuell bei gerade noch 40%, und das, obwohl sich der Preis von Bitcoins derzeit auf Höchstständen befindet. Der Hauptgrund für diese Entwicklung liegt ohne Frage in dem rasant gestiegenen Interesse insbesondere für die beiden weiteren Digitalwährungen Ethereum und Ripple.

Transaktionsvolumen bleibt extrem volatil

Das tägliche Transaktionsvolumen von Bitcoins schwankt stark und kann nur ungefähr geschätzt werden. Die Schätzungen deuten derzeit darauf hin, dass das Transaktionsvolumen am 25.05.2017 mit über einer Milliarde US-Dollar einen neuen Höchststand erreicht hat. In den Wochen zuvor rangierten die Werte jedoch zumeist zwischen 300 und 500 Millionen USD, mit Ausschlägen sowohl nach oben als auch nach unten. Bei einer Marktkapitalisierung von 45 Milliarden US-Dollar wird mit den oben genannten Zahlen also täglich in etwa jeder 100. Bitcoin umgesetzt. Die Zahl der täglichen Transaktionen mit Bitcoins betrug zuletzt rund 300.000, Tendenz steigend. Im Vergleich zu herkömmlichen Währungen ist diese Zahl jedoch verschwindend gering: Allein in Deutschland werden täglich 77 Millionen Überweisungen, Lastschriften und Kartenzahlungen durchgeführt. Das durchschnittliche Volumen pro Transaktion von Bitcoins beträgt basierend auf diesen Zahlen etwa 1.300 US-Dollar.

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*Gerrit Pecksen ist Research Assistent in der DZ BANK. Der Beitrag ist ein Auszug aus der Studie “Bitcoins: Teufelszeug oder Währung der Zukunft?

5 Kommentare

Sind die Zahlungen nur über die DZ möglich, oder auch über die VB (bin dort Kunde)?
Wie hoch ist der Mindestbetrag der eingezahlt werden muß, und wo zählt man ein! W.J.

#super Artikel!
Und die Show geht weiter_
IOTA, Savedroid und Arbitracoin sind wieder neue Wege und werden den Kryptoerfolg weiter vorantreiben!

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