Digitale Führung – Management by WhatsApp?
Neben Blockchain und künstlicher Intelligenz ist das Thema der digitalen Führung sicherlicher eines der Buzzwords der letzten Jahre. Immer wieder wird postuliert, dass zur erfolgreichen Bewältigung der digitalen Transformation ein neuer Führungsstil benötigt wird. Nur was genau darunter verstanden wird – da teilen sich die Meinungen. Zeit also, eine Diskussion darüber zu starten.
In den letzten Wochen habe ich einige Konferenzen, Klausuren und Führungskräfte-Workshops besucht. Was man immer wieder feststellen kann: In einem sind sich nahezu alle einig – dem Management bzw. den Führungskräften kommt im Rahmen der digitalen Transformation eine besondere Rolle zu. Die meisten Vorträge und Diskussionen rund um Innovation und digitale Transformation drehen sich dann jedoch eher um die Ausgestaltung neuer Filialtypen, Banking-Apps oder neuen Multikanalstrategien. Wie sich Führung vor dem Hintergrund der digitalen Transformation ganz konkret verändert, wird nach meinem Empfinden zu wenig thematisiert.
Wenn dann doch einmal über Digital Leadership gesprochen wird, dann stehen meist immer nur einzelne Aspekte im Vordergrund – zum Beispiel wie die Generation Y geführt werden will oder warum digitales Reputationsmanagement für Führungskräfte wichtig ist. Oder es wird diskutiert welche Anforderungen ein Chief Digital Officer erfüllen müsse. Das greift jedoch zu kurz. Alle Führungskräfte sind vom digitalen Wandel betroffen. Und Führung verändert sich auf mindestens drei Ebenen: einer strategischen, einer taktischen und einer operativen.
Auf einer strategischen Ebene müssen Führungskräfte eine digitale Vision und Agenda für ihren Verantwortungsbereich entwickeln. Das impliziert die Kenntnis der relevanten Trends und Technologien sowie von neuen Marktteilnehmer wie Fintechs & Technologieunternehmen.
Auf einer taktischen Ebene müssen Führungskräfte ihren Verantwortungsbereich in Strukturen und Prozessen auf die neue Arbeitswelt einstimmen. Das bedeutet die Integration von agilen Entwicklungsmethoden wie SCRUM und Kanban in Regelprozesse. Es beinhaltet auch die Einführung von Social Business Infrastrukturen und Collaboration Tools für eine optimierte Kommunikation und Zusammenarbeit.
Auf einer operativen Ebene müssen Führungskräfte dann im Rahmen der neuen Methoden und Tools auch digital führen (und nicht nur im persönlichen Kontakt). Wenn die Teamkommunikation mehr und mehr über Plattformen wie Yammer oder im Rahmen virtueller Teams stattfindet, muss auch dort geführt werden – also über Tools wie Slack & Co.
Alle drei Ebenen bringen ganz neue Anforderungen an das Handwerkszeug einer Führungskraft mit sich. Es reicht nicht aus soziale Medien zu nutzen, es geht vielmehr darum eine digitale Vision für den eigenen Verantwortungsbereich zu entwickeln und neue Methoden der Zusammenarbeit, des Wissenstransfers und der Kommunikation in den eigenen Verantwortungsbereich zu integrieren.
Die oben genannten Aspekte sind nicht vollständig. Sie sollen vielmehr ein erster Aufschlag für eine Diskussion sein. Welche Anforderungen sehen Sie noch auf die Führungskraft von Morgen zukommen? Wie wird sich Führung verändern? Ich bin gespannt auf Ihre Gedanken.
Sehr geehrte Damen und Herren,
mir scheint, als diene dieser Block nur der Selbstbelustigung der eigenen VR-Bank-Abteilung…. Bei Management via Whatsapp sollte jedes Unternehmen das dies in Betracht, zieht vorher intensiv die Nutzungsbedingungen lesen und sich dann die gleiche Frage nochmal stellen.