Twitter-Chef de Buhr: „Technologie wird sich niemals wieder so langsam entwickeln wie heute“
Wer glaubt, wir erleben derzeit eine neue Phase der Hochtechnologie, der könnte sich irren.Wenn man täglich durch die Online-Medien surft, auf Veranstaltungen zuhört und Bücher und Studien liest, dann hat man in Bezug auf Innovationen und den digitalen Wandel den Eindruck einer enormen Beschleunigung der technologischen Entwicklung. Maschinen und Technologien verändern die Welt in einem so rasanten Tempo, dass sich manch einer abgehängt fühlt. Die Firma Gartner spült in ihrem jährlich aktualisierten Hype Cycle immer neue Technologien in unser Blickfeld.
Quelle der Grafik: Pressemeldung von Gartner
Vergangene Woche hat Thomas de Buhr von Twitter die aktuelle Entwicklungsgeschwindigkeit von Innovationen auf einen Punkt gebracht. Auf einer Veranstaltung sagte er: „Technologie wird sich niemals wieder so langsam entwickeln wie heute.“ Thomas de Buhr ist Managing Director von Twitter in Deutschland. In dieser Sichtweise bestätige ihn seine quartalsweisen Reisen ins Silicon Valley. Der Veränderungsdruck, so de Buhr, betrifft vor allem auch Unternehmen der Technologie-Branche. Er zählte zahlreiche Beispiele von Unternehmen auf, die trotz Technologieführerschaft wieder vom Markt verschwunden sind.
Über den Hype Cycle von Gartner kann man sich trefflich streiten, denn die Methodik ist umstritten (siehe dazu Gartner Hype Cycle – Einordnung und Kritik und Gartner-Trends im Reality Check). Gartner selbst glaubt aktuell, die Technologie zentriere sich mehr auf die Menschen und erhöhe die Transparenz der Beziehungen zwischen Menschen, Unternehmen und Dingen. Aktuell vermelden die Analysten von Gartner übrigens eine Stagnation in der IT-Branche.
Wir haben intern darüber diskutiert, ob das Innovationswachstum eher linear oder exponentiell verlaufen wird. Für beide Entwicklungen gibt es gute Gründe. Was meinen Sie?
Hallo Ihr Lieben,
was wäre, wenn man davon ausginge, dass die technologische Entwicklung eine Fortsetzung der natürlichen Entwicklung wäre? Gehen wir nun darüber hinaus davon aus, dass auch die natürliche Entwicklung eigentlich exponentiell war oder ist, sie aber immer so langsam war, dass wir innerhalb eines oder mehrerer Generationen von Menschen leben, niemals in der Lage waren dies am eigenen Körper zu erleben, was sich aber möglicherweise jetzt – mit der aktuellen Stufe der technologischen Entwicklung – ändert. Müsste man dann nicht annehmen, dass wir eher über eine exponentielle Entwicklung sprechen werden?